So geht es: Elektroauto laden, Praxistipps für den Alltag
Zu allererst fällt auf, dass es unterschiedliche Steckertypen gibt und somit auch unterschiedliche Möglichkeiten, sein Elektroauto aufzuladen. Daher empfiehlt es sich, diesem Thema vor dem Erwerb eines Fahrzeugs mit Elektromotormotor ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zu schenken.
Da sich die Möglichkeiten, ein Elektroauto zu laden, von Modell zu Modell teilweise erheblich unterscheiden, sollte man sich diesbezüglich in einem Verkaufsgespräch beim Händler sehr genau beraten lassen. Auch innerhalb derselben Modellreihe kann es Unterschiede geben. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein Vorgängermodell mit einem anderen Steckertyp lädt als das aktuelle Nachfolgermodell.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen folgenden Steckertypen:
- Typ 1-Stecker: Der Typ 1-Stecker erlaubt Ladeleistungen bis zu 7,4 kW. In Europa gibt es relativ wenige Ladesäulen, die standardmäßig mit einer Typ 1-Ladevorrichtung ausgestattet sind.
- Typ 2-Stecker: Die meisten öffentlichen Ladestationen im europäischen Raum sind mit Typ 2-Steckdosen ausgestattet. Es sind Ladeleistungen bis zu 43 kW möglich. Ladesäulen mit Typ 2-Stecker sind kompatibel zu Fahrzeugen mit Typ 1-Stecker.
- Combo-Stecker oder CCS-Stecker: Dieser Steckertyp unterstützt die Schnellladefunktion und kann ein Elektroauto theoretisch mit bis zu 170 kW laden. Die tatsächliche Ladeleistung ist in der Regel jedoch niedriger und liegt bei ca. 50 kW.
- CHAdeMO-Stecker: Beim CHAdeMO-Stecker handelt es sich ebenfalls um einen Stecker mit Schnellladefunktion. Er ist leistungstechnisch vergleichbar mit dem bereits erwähnten Combo- oder CCS-Stecker. Die Steckerkontakte sind jedoch anders angeordnet.
Auf den ersten Blick mag die Vielzahl der unterschiedlichen Steckersysteme verwirrend und vielleicht auch abschreckend wirken. Allerdings bietet der Handel diverse Adapter an. So ist es möglich, Ladesäulen zu nutzen, die mit dem serienmäßig beigefügten Bordmaterial erst einmal nicht nutzbar wären. Im Vorfeld sollte man sich jedoch sehr genau darüber informieren, was für das eigene Elektroauto möglich ist und was nicht, um Schäden an der Ladeelektronik oder an der Batterie vorzubeugen.
Elektroautos bekannter Hersteller wie BMW, Mercedes Benz, Renault, Smart, Hyundai, Porsche, VW, Audi oder Tesla lassen sich in der Regel problemlos über Typ 2-Ladeverbindungen aufladen. Allerdings empfiehlt es sich, für jedes Modell und unter Berücksichtigung des jeweiligen Baujahres noch einmal zu prüfen, ob dies wirklich zutrifft.
Elektroautos können auch ganz normal über eine herkömmliche Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Den entsprechenden Adapter oder das Ladekabel hierfür sollte man auf Reisen stets mitführen. Moderne Elektroautos sind oft mit einem Navigationssystem ausgestattet. Dieses führt den Fahrer nicht nur sicher durch unbekanntes Terrain. Es zeigt auch an, wo genau sich die nächste Ladestation befindet. In seltenen Fällen kann es allerdings schon mal vorkommen, dass eine Ladestation außer Betrieb ist. Wenn man sich nun beispielsweise in einem infrastrukturschwachen Raum aufhält und die nächste Ladestation außerhalb der eignen Restreichweite liegt, kann eine Haushaltssteckdose als Retter in der Not fungieren. Hotels und Gaststätten werden in so einem Fall gerne bereit sein, dem Fahrer eines Elektroautos mit etwas Strom aus der Steckdose auszuhelfen.